Der Jahresanfang ist immer ein guter Zeitpunkt, auf das vergangene Jahr zurückzublicken. In einer von großer Ungewissheit geprägten Zeit bot 2018 der Immobilienbranche viel Positives. Die anhaltende geopolitische Lage sorgte 2018 weiterhin für Unklarheit und generell übten sich viele in Vorsicht. Gleichzeitig ergaben sich auch zahlreiche Chancen für jene, die der richtigen Anlagestrategie folgten.
Steigende Mieten für Büros in zentralen Stadtlagen
Die Mieten von mehreren Büroobjekten in zentraler Stadtlage erholten sich 2018. Dem Bericht von M&G Investments im Oktober zufolge hatten sich in 13 Städten im ersten Halbjahr 2018 die Mieten erhöht. Dieser Trend setzte sich in der zweiten Jahreshälfte fort. Das jährliche Gesamtwachstum erreichte seinen Höchststand in Mailand (6,4 %), gefolgt von Madrid (5,6 %) und Kopenhagen (5,3 %).
Neben den erhöhten Mieteinnahmen nahmen die leer stehenden Objekte in zentraler Lage vieler Städte unter 3 % ab, u. a. in Stockholm und Berlin. Dabei spielten sowohl positive Marktentwicklungen von Büroräumen in zentraler Stadtlage als auch eine wachsende Nachfrage nach flexiblen Büroräumen eine Rolle.
Kräftige internationale Kapitalflüsse
Nachdem 2017 das Investmentkapital ein Rekordniveau erreichte, blieb 2018 die Nachfrage nach Kapital für Immobilienanlagen in Europa nach wie vor kräftig. Laut einem Kommentar von Cushman & Wakefield erhöhte sich das Transaktionswachstum 2018 um über 16 %. Vier von fünf Standorten für internationales Kapital befanden sich in Europa. An der Spitze der Städte für internationale Immobilienanlagen blieb London, dicht gefolgt von Paris und Amsterdam, jeweils auf dem dritten bzw. vierten Platz.
Auch in anderen Teilen der Welt verbesserte sich das Transaktionswachstum. Lediglich Nordamerika bildete hier eine Ausnahme. Das Transaktionsvolumen wuchs im asiatisch-pazifischen Raum um sage und schreibe 32 %.
Anhaltende Expansion des Logistiksektors
Aus einem unlängst von Savills veröffentlichten Artikel geht für 2018 innerhalb Europas ein rascher Anstieg im Bereich Logistik hervor. Ein rückläufiges Angebot und weniger leer stehende Objekte beflügelten somit das Mietwachstum. Deutschland verzeichnete das größte Wachstum, gefolgt von den Niederlanden, Polen, Spanien und Großbritannien. Das veranschaulichte einen spürbaren Gegensatz zu den Herausforderungen, mit denen der Einzelhandel derzeit konfrontiert ist. Die Daten deuten darauf hin, dass die dreijährige durchschnittliche Inanspruchnahme seit 2011 um 63% in den Niederlanden gestiegen ist. In Polen zeichnete sich eine ähnliche Situation ab: Das Durchschnittswachstum betrug sogar 70 % seit 2009.
Die Rate der leer stehenden Objekte war zudem niedriger, und in Großbritannien stellt die Anzahl der spekulativen Vorhaben einen Rekord auf. In Europa blieb die Nachfrage nach Industrie- und Logistikobjekten nach wie vor hoch.
Alternative Investitionen entwickelten sich zunehmend zum Mainstream
Der aktuelle Bericht von PwC, Emerging Trends in Real Estate Report, stellt Folgendes fest: Nach einem kräftigen Investmentboom in alternativen Vorhaben im vergangenen Jahr investieren 2019 60 % der Befragten bereits in Hotels, Studentenunterkünfte und gebautes Mieteigentum, wobei 66 % ihre Beteiligungen erhöhen wollen.
Das Wachstum dieser drei Sektoren entwickelte sich 2018 in Europa gut. Das Investment in Hotels in Großbritannien wuchs um 28 % in der ersten Jahreshälfte gegenüber 2017. Nach den Einschätzungen von Savills nahm das Investmentvolumen in Studentenunterkünften in den vergangenen fünf Jahren um 87 % zu. Das Angebot ist in vielen europäischen Ländern niedrig, allen voran in Italien. In Rom ist es mit 3 % am niedrigsten.
Erwartungen für 2019
Eine Verlangsamung der Transaktionsaktivität ist aufgrund der wachsenden Ungewissheit, bedingt durch Handelskonflikte und geopolitische Veränderungen, u. a. Brexit, wahrscheinlich. Wohnimmobilien bieten Anlegern auch künftig einen rentablen und weniger volatilen Einkommensstrom. Auch der Logistikbereich ist eine beliebte Anlageoption. Der Einsatz der neuesten Technologie ist wichtig, um die richtigen Strategien einzusetzen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Effektive Entscheidungsfindungen innerhalb der Lieferkette bilden das Herzstück für den Erfolg von 2019.